Die Lettrétage im April

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Zahlen, bitte – könnte das Motto des Aprilprogramms in der Lettrétage sein. Los geht es am 1. April mit einem Berlin, dessen Bevölkerung auf 24 Millionen Menschen angewachsen ist. Willkommen in „the world’s first gay state“! Welche Abbiegung(en) die Geschichte hätte nehmen müssen, um zu diesem alternativen Szenario zu kommen, schildert dieser Trailer. Redfern Jon Barrets PROUD PINK SKY entwirft jedoch keine reine Utopie. Denn die Stadt, „a bustling world of pride parades, polyamorous trysts, and even an official gay language“, ist tief gespalten. Cissie hat ihren von Heterosexuellen bewohnten Distrikt noch nie verlassen. Bis sie eine Tages den Zugang zu einem ummauerten Slum entdeckt.

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Die Lettrétage im März

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Der März wäre wahrscheinlich ganz nach dem Geschmack von Georges Perec. Denn dieser Monat hätte alle Voraussetzungen erfüllt, um in dessen berühmten, ohne den Buchstaben ‚e‘ auskommenden Abenteuerroman Verwendung zu finden. Mit solchen sich selbst beschneidenden Texten hat sich über mehrere Monate hinweg ein studentisch organisiertes Seminar der Humboldt-Universität theoretisch und praktisch auseinandergesetzt. Inspiriert von der literarischen Gruppe OuLiPo, die sich beim Schreiben freiwillig Regeln unterwarf, lädt das Seminar am 1. März zu einer GEREGELTEN LESUNG ein. Es werden verschiedenste literarische Experimente zu hören sein, in denen immer wieder Szenen des Berliner Alltags aufleuchten.

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Interview mit Uta von Arnim und Veronica Frenzel: über die Motivation, den Verstrickungen der eigenen Großeltern in den Nationalsozialismus nachzugehen

Uta von Arnim (c) privat; Veronica Frenzel (c) Antonio Perrone

Der März in der Lettrétage führt tief in deutsche Familiengeschichten hinein. Gleich zwei Autorinnen beschreiben in ihren Büchern die Nachforschungen über und ihren Umgang mit den Verstrickungen der Großeltern in den Nationalsozialismus. Am 12. März liest Veronica Frenzel aus IN EUREM SCHATTEN BEGINNT MEIN TAG und spricht mit dem Anti-Rassismus-Trainer Mutlu Ergün-Hamaz über den Prozess der Selbstreflexion, den das Wissen über ihre Familiengeschichte in ihr angestoßen hat. Uta von Arnim stellt am 30. März DAS INSTITUT IN RIGA vor und tauscht sich mit Karin Lindemann über die NS-Karriere ihres Großvaters aus, der während der deutschen Besatzung Lettlands Menschen für medizinische Zwecke missbrauchen ließ. Was die Autorinnen über unterschiedliche Motivationen hinweg verbindet, ist die Suche nach Antworten. In einem Interview erzählen beide von ihren Recherchen und der Reaktion ihrer Familien.

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Branchentreff Literatur findet zum siebten Mal statt

(c) Frieder Unselt

Der siebte Branchentreff Literatur unseres Projekts schreiben&leben steht an. Er findet vom 5. bis 7. Mai 2023 im PODEWIL statt. Dabei gehen wir im sprichwörtlich verflixten siebten Jahr seines Bestehens sozusagen bewusst fremd. Nach verschiedensten Workshops, Diskussionsrunden und Panels in den letzten Jahren wollen wir unter dem Motto „Ich bin wertvoll“! ein für uns neues Veranstaltungskonzept ausprobieren: ein Barcamp.

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Die Lettrétage im Februar

(c) siehe unten

Nicht nur multilingual, multimedial und musikalisch, sondern obendrein kriminell – das ist der Februar in der Lettrétage. Mehrsprachig wird es gleich am 1. Februar mit einem Abend zur schwedischen Gegenwartsliteratur: BÜCHER VON HIPSTERN, HIPPIES UND HEDONISTEN? Unabhängig davon, wie die Antwort auf diese Frage ausfällt: Hedonistisch Gesinnte kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Neben einem Foodtruck mit Köttbullar gibt es für Genussmenschen drei literarische Kostproben. Agnes Lidbeck, Ulf Karl Olov Nilsson und Tone Schunnesson stellen erstmals auf Deutsch zugängliche Texte vor, die Teil einer Sonderausgabe der Zeitschrift „die horen“ sind. Was diese Ausgabe will und was die Gegenwartsliteratur aus Schweden zu bieten hat, erläutert der Übersetzer Paul Berf, einer der Herausgeber, vorab im Interview.

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Zitat der Woche

Wenn die Frau Mutter wird, wechselt die Maßeinheit für ihren Wert von der Anziehungskraft zu körperlichem Durchhaltevermögen. Mutterschaft kann mit dem Tragen gewisser religiös kodierter Kleidungsstücke verglichen werden. Das Fleisch wird anonym, geschaffen für anderes als Begierde. Die Mutter soll kein Individuum sein, das – dank ihrer einzigartigen Proportionen; Taillenumfang im Verhältnis zur Länge der Nägel – von anderen unterschieden werden kann. Deshalb soll sie nicht mehr bei ihrem Namen genannt werden, oder bei einem ono­ma­to­po­e­tischen Gleichnis. Sie soll stattdessen, wie alle Werkzeuge, ihrer Funktion nach bezeichnet werden.

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Interview mit Raquel Erdtmann und Klaus Ungerer über Gerichtsreportagen in den 20er Jahren und heute

Raquel Erdtmann (c) Jens Ihnken; Klaus Ungerer (c) Anusch Thielbeer

Einer „der besten Gerichtsreporter der Weimarer Republik“ (FAZ) und eine Autorin, die durch „Klugheit, Beobachtungsgabe, Witz“ (SZ) beeindruckt, sind am 10. Februar in der Lettrétage (wieder) zu entdecken: DIE SCHÖNSTEN VERBRECHEN, von denen Paul Schlesinger, genannt Sling, und Gabriele Tergit in den 20er Jahren aus Berliner Gerichtsverhandlungen berichtet haben, werden an diesem Abend eine Stimme bekommen – genauer gesagt: zwei Stimmen, dank Raquel Erdtmann und Klaus Ungerer, die ihrerseits für ihre Gerichtsreportagen bekannt sind. Sie werden über ausgewählte Texte von Tergit und Sling sprechen und aus ihnen vorlesen. Was sie an ihren beiden literarischen Vorläufern schätzen und was die Gerichtsreportage als Genre besonders macht, haben sie in einem Interview verraten.

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„Als literarischer Übersetzer muss man eigentlich lebenslang versuchen, die Veränderungen in der schwedischen Sprache aufzusaugen“ – Interview mit Paul Berf

(c) Susanne Fern

Schwedenkrimis sind hierzulande die Köttbullar der Literatur. Die einen wie anderen dominieren die Vorstellung davon, was in dem skandinavischen Königreich gelesen und gegessen wird. So weit das Klischee. Dank der Unterstützung der Schwedischen Botschaft in Berlin und des Swedish Literature Exchange/Swedish Art Council in Stockholm bietet sich am 1. Februar in der Lettrétage die Möglichkeit, das eigene Schwedenbild zu erweitern. Unter dem Titel BÜCHER VON HIPSTERN, HIPPIES UND HEDONISTEN? werden an diesem Abend Agnes Lidbeck, Ulf Karl Olov Nilsson und Tone Schunnesson den Facettenreichtum der schwedischen Gegenwartsliteratur vor Augen führen. Dass das deutsche Publikum die drei kennen lernen kann, geht zu einem maßgeblichen Teil auf das Konto des Übersetzers Paul Berf, der ebenfalls mit von der Partie sein wird. Er hat uns freundlicherweise schon vorab Rede und Antwort gestanden.

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